Johanna-Eck-Schule, Berlin

Wie ein schimmerndes, futuristisches Gebilde legt sich der eingeschossige Pavillion in den neu zonierten Pausenhof der Johanna-Eck-Schule. Die Schülerinnen und Schüler der Integrierten Sekundarschule aus Berlin-Tempelhof haben einen Erweiterungsneubau erhalten, der als multifunktionaler Pavillon im Übergang vom östlichen Pausenhof zu den Sportfreiflächen errichtet wurde. Der bisherige Platzbedarf wurde im historischen Bestands- und Hauptgebäude untergebracht. Das eingeschossige Neubaugebäude mit großzügigen Verglasungen und fließenden Innenräumen bietet den Schülerinnen und Schülern nun nicht nur eine moderne Mensa mit Freizeiträumen für den Ganztagsbetrieb, sondern auch einen neu strukturierten Schulhof mit atemberaubenden Blick auf den umliegenden Landschaftsraum in Richtung Teltowkanal.

Typ: Schul- und Bildungsbauten
Ort: Berlin-Tempelhof
Bauherr: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin,
Schul- und Sportamt
Leistungsphasen: 1–9
Status: In Fertigstellung
BGF: 757 m²

Fotos Fertigstellung: Werner Huthmacher

Fotos Baustelle: Madlen Glaewe

Der Neubau

Ein- und Ausstülpungen gliedern das langgestreckte Bauwerk, so dass mithilfe offener Fensterflächen aktive Verbindungen zwischen Innen und Außen entstehen. Im Gebäudeinneren bilden Mensa, Cafeteria, Clubraum, Leselounge und Multifunktionsraum ein zusammenhängendes Raumkontinuum, welches sich durch Drehwände beliebig verbinden oder in einzelne Räume aufteilen lässt. Die Cafeteria fungiert als zentraler Treffpunkt und Kommunikationsraum. Zwei eingestellte mit Einbaumöbeln umschlossene Servicebereiche gliedern den fließenden Raum.

Konstruktion

Der Neubau wurde als Massivkonstruktion aus Stahlbeton errichtet. Das Flachdach des Gebäudes wurde als eine Stahlbeton-Hohlkörperdecke ("bubble-deck" oder "Cobiax-Decke") ausgeführt. Die Deckenkonstruktion zeichnet sich durch ihre hohe Belastbarkeit und Flexibilität aus und ermöglicht es, große Spannweiten ohne zusätzliche Stützen zu realisieren. So können die Räume flexibel genutzt werden und es ergibt sich ein harmonischer Fluss zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen. Die Aussteifung und Stabilität des Gebäudes erfolgt durch die Dachscheibe und die tragenden Stahlbetonkerne.

Materialität

Die Fassade des Neubaus beeindruckt mit ihrem modernen Design und bildet einen starken Kontrast zum Bestandsgebäude. Die geschlossenen Bereiche der Außenhülle bestehen aus tragenden Ortbetonwänden, die im Inneren in Sicht ausgeführt sind. Das Fassadenmaterial, eine hinterlüftete Vorhangfassade aus perlgestrahlten Edelstahlschuppen, verleiht dem Gebäude eine zeitgemäße und ansprechende Optik. Die Schuppen sind in einem rautenförmigen Muster angeordnet, das dem Neubau eine einzigartige Textur und Struktur verleiht. Bei Sonnenschein entsteht ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten, das die dynamische Wirkung der Kubatur noch verstärkt. Im Innenraum spielen die Farben Grau und Gelb eine zentrale Rolle. Sichtbetonwände, grauer Estrich und eine schimmernde Akustikdecke prägen das Erscheinungsbild des neuen Begegnungsraumes und verleihen ihm einen industriellen Charme. Die kräftigen gelben Oberflächen der Holzregalwände kontrastieren mit den roh belassenen Wand- und Fußbodenoberflächen. Farbkonzepte und Grafiken auf Boden und Wänden sowie lose Möblierungen in Gelb unterstützen die farbige Akzentuierung.